Die Volkskunde betrachtet den Menschen als Kulturwesen. Sie richtet ihren Blick auf den Alltag breiter Bevölkerungskreise in Geschichte und Gegenwart und dies oftmals in einer regionalen Perspektive. Der dabei verwendete Kulturbegriff ist ein weiter, nicht ästhetisch und nicht wertend. Der Einzelne und die Gruppe sind Träger und Gestalter von Kultur. Essen, Trinken, Arbeit und Freizeit, Kleidung, Wohnen, Werte, Rituale und Kommunikation sind einige ihrer Elemente. Historische und empirisch-gegenwartsbezogene Methoden leiten dabei die Erklärungen.
Zur Arbeit der Abteilung Volkskunde gehören u. a. Veröffentlichungen zu kulturhistorischen Themen und Redaktionstätigkeiten für Publikationen in diesem Bereich, die Beteiligung an Forschungs- und Ausstellungsprojekten mit Tagungen, Exkursionen und Vorträgen, bzw. deren Planung und Verwirklichung.
Die Abteilung Volkskunde informiert über Vorhaben und nennt Ansprechpartner für den Erfahrungsaustausch.

Tagung der Volkskundlichen Kommission für Niedersachsen e. V.
Freitag, 7. Oktober 2022: Wie jung ist Geschichte?
Seit einigen Jahren nähern sich Präsentationen in Museen, temporäre oder dauerhafte, in vielen Fällen immer mehr der Gegenwart an. Mit ihren Gebäuden findet die Nachkriegszeit seit einiger Zeit auch in den Freilichtmuseen Aufnahme – Tankstellen, Fertighäuser oder eine Dorfdiskothek werden transloziert und nicht unbedingt nur im Zeitschnitt ihres Erbauungs-, sondern zum Teil auch in späteren Nutzungszeiträumen gezeigt. Historische Museen widmen sich verstärkt den 1960er und -70er Jahren oder fragen nach Objekten, die in der Zukunft die Gegenwart repräsentieren sollen. Aber auch abseits der musealen Sammlungs- und Ausstellungstätigkeiten ist eine Historisierung jüngster Vergangenheit