Zum neuen Jahr hat die Ostfriesische Landschaft durch das Amt für regionale Landesentwicklung den Bewilligungsbescheid für ein 2-jähriges Projekt erhalten, das der Museumsverbund Ostfriesland demnächst starten wird.
Für das Projekt sind zwei Stellen ausgeschrieben für einen Kulturwissenschaftler (m/w/d) und einen Restaurator (m/w/d) jeweils in Vollzeit. Die Stellenausschreibungen sind hier zu finden: https://www.ostfriesischelandschaft.de/stellenanzeigen
Im Museumsverbund Ostfriesland sind derzeit 16 überwiegend kleine, z.T. ehrenamtlich geführte, aber alle durch ehrenamtliche Arbeit mit betriebene Museen kollegial miteinander verbunden. Sie stellen eine repräsentative Auswahl der ostfriesischen Museumslandschaft dar. Diese Museen sind über ganz Ostfriesland verteilt und haben jeweils einen inhaltlichen Schwerpunkt, den sie im Verbund allein vertreten. Gemeinsam ergibt sich aus dieser Kooperation das dezentrale „Ostfriesland-Museum“, in dem Besucherinnen und Besucher fast alles zur Kultur- und Naturgeschichte der Region erfahren können.
Die Ideen für ein Projekt gehen von den Sammlungen, dem jeweiligen Kernstück der Museen, aus und wollen ihre Wirkung für die Öffentlichkeit – für Einheimische sowohl wie für Gäste, aber auch für ein wissenschaftliches Fachpublikum – vergrößern. Die Museen und die Menschen, die dahinter stehen, wirken im Bereich eines bewussten Kulturtourismus, sind bzw. stellen aber zudem wichtige Begegnungsräume zum Austausch und zur Aushandlung einer kulturellen und regionalen Identität.
Anhand der Objekte ihrer Sammlungen erzählen die Museen die Geschichten, die wichtig und prägend waren oder sind, die sachlich informieren, aber auch eine emotionale Verbindung schaffen können. Durch die Narrative, die in den Dingen selbst stecken und freigelegt werden müssen, ist ein großes Potenzial gegeben, die Kulturgeschichte Ostfrieslands weiterzugeben und attraktiv für alle Bevölkerungsteile zu machen.
Damit dieses Potenzial besser genutzt werden kann, sollen die Schwerpunkte der Verbundmuseen und zusätzlich ihre „Objekthighlights“ eine zusätzliche attraktive virtuelle Präsentation erfahren, auf den verschiedenen Websites der Museen, durch zusätzliche Informationen hinter QR-Codes in den Ausstellungen oder an den Museumsgebäuden und in den Sozialen Medien.
Diese Angebote kommen einem Publikum, das es inzwischen zum überwiegenden Teil gewohnt ist, Informationen auch digital abzurufen und aufzunehmen, entgegen. Die Wirkung des Originals im Museum kann durch weitere virtuelle Angebote vertieft werden. Für alle, die einen Museumsbesuch planen, können Anreize gesetzt werden, den Plan in die Tat umzusetzen, für diejenigen, denen der Besuch nicht möglich ist, ist trotzdem ein qualitätvoller Zugang zur Thematik gegeben.
Das Projekt wird gefördert in der Maßnahme LEADER. Beteiligt sind aus folgenden Regionen
Fehngebiet
- Fehn- und Schiffahrtsmuseum Westrhauderfehn
Mittleres Ostfriesland
- Historisches Museum Aurich
- Mühlenfachmuseum, Stiftsmühle Aurich
Nordseemarschen
- Ostfriesisches Landwirtschaftsmuseum Campen
- Deutsches Sielhafenmuseum Carolinensiel
- Museum „Leben am Meer“, Esens
- Jüdisches Museum August-Gottschalk-Haus, Esens
- Burgmuseum Pewsum
- Handwerksmuseum in der Pewsumer Mühle
- Landarbeitermuseum Suurhusen
Ostfriesland an der Ems
- Ostfriesisches Schulmuseum Folmhusen
- Heimatmuseum Leer
- Heimatmuseum Rheiderland, Weener
Wattenmeer-Achter
- Küstenmuseum Juist
- Ostfriesisches Teemuseum Norden
- Museum Nordseeheilbad Norderney
Das Projekt wird kofinanziert durch die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund sowie die zwölf Standortkommunen und -gemeinden der Mitglieder des Museumsverbunds Ostfriesland.
Mit diesem Vorhaben werden die Zusammenarbeit sowie die Umsetzung von Projekten zur nachhaltigen Entwicklung unterstützt. Ziel ist es, die zukunftsfähige Weiterentwicklung der LEADER Regionen unter Berücksichtigung von Interessen regionaler Gruppen zu fördern.