• Haus in der Gartenstraße in Dornum mit erhaltenswerter Bausubstanz (Foto: Kai Nilson)

Arbeitsgruppe Baukultur – Kulturlandschaft

AG Baukultur – Kulturlandschaft: Pläne und erste Ergebnisse der drei Projekte

Seit Ende 2023 haben sich die drei Arbeitskreise der AG (Bestandsaufnahme, Visionen, Bildung & Vermittlung) zu drei Projekten umformiert, die genau definierte Ziele verfolgen.

Das Projekt der Ortsbildanalyse macht Gemeinden und Kommunen das kostenlose Angebot, eine Bewertung der „besonders erhaltenswerten Bausubstanz“ vorzunehmen, wie Kai Nilson erläuterte. Das Team von Vertreterinnen und Vertretern aus Architektur, Kunstgeschichte, Archäologie, Denkmalpflege und Kommunalpolitik arbeitet dabei mit einem eigens erstellten Dokumentationsbogen. Ziel ist es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltungen in Gemeinden und Kommunen in diesem Bereich die Arbeit zu erleichtern und Kompetenz zur Verfügung zu stellen. Ergebnis könnte eine Art „Hausbuch“ zum definierten Bestand mit einer Empfehlungsliste sein. Weiterer positiver Effekt der Analyse für Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer wäre, dass sie, falls ihr Haus erhaltenswerte Bausubstanz darstellen sollte, auch wenn es nicht ein offiziell deklariertes Denkmal ist, erweiterte Möglichkeiten der finanziellen Förderung für Sanierungsbedarfe haben. Ein Anschreiben wurde im Namen der Ostfriesischen Landschaft an erst einmal zwei Gemeinden gesendet, von denen eine sogleich ihr Interesse gespiegelt hat, die nun zum Referenzobjekt werden soll. Die Projektgruppe hat vor, über das eigene Team hinaus auch kundige Bürgerinnen und Bürger vor Ort, z.B. aus Heimatvereinen, in die Dokumentation mit einzubinden. Später soll es die Möglichkeit geben, die Ergebnisse und Daten zugänglich zu machen

Das zweite Projekt hat zum Ziel, sich über konkrete Ansprechpartnerinnen und -partner an Universitäten und Hochschulen an Studentinnen und Studenten der Studiengänge Architektur (Städte-/Hochbau), Stadt- und Regionalplanung, Denkmalpflege, Landschafts- und Freiraumplanung o. ä. zu wenden. Ihnen soll das Angebot gemacht werden, bei der Suche nach einem Thema für die Bachelor- oder Master-Abschlussarbeit behilflich zu sein. Absicht ist es, Themen mit Bezug zu Ostfriesland bearbeiten zu lassen, um Inspirationen und gute neue Ideen sowohl für die Bereiche Neubau als auch Umbau, Sanierung und Neunutzung, aber auch für Grünanlagen und Siedlungsstrukturen zu gewinnen. Die jungen Menschen, die sich für ein regionales Thema entscheiden, sollen weitergehend unterstützt werden, z.B. durch die Vermittlung notwendiger Kontakte zu Eigentümern, Vertreterinnen und Vertretern von Behörden, Architekturbüros oder Vereinen. Besonders gelungene Abschlussarbeiten könnten über die Bibliothek der Ostfriesischen Landschaft online publiziert und die Themen von den Examenskandidatinnen oder -kandidaten in einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert werden. Andreas Docter, die diese Projektpläne vorstellte, warb bei dem Treffen sehr darum, Themen für mögliche Examensarbeiten zu sammeln und sich als unterstützende Kontaktperson mit der jeweiligen Kompetenz zur Verfügung zu stellen, um Interessierte an sie weiterleiten zu können.

Von den Versuchen, die Erfassung der historischen Kulturlandschaft in Ostfriesland voranzutreiben, dem dritten Projekt, berichtete Jelko Peters. Er erinnerte an die Veranstaltungen der AG mit Florian Friedrich, der für den Niedersächsischen Heimatbund mehrere Projekte durchführte. Herr Friedrich stellte in Ostfriesland die App „KLEKs“ (KulturLandschaftsElementeKataster) vor und erprobte sie mit einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Diese App ist besonders geeignet, sie mit Schülerinnen und Schülern zu verwenden, weswegen Herr Peters in Zusammenarbeit mit Herrn Friedrich eine Fortbildung vorbereitete, die über das Regionale Pädagogische Zentrum der Ostfriesischen Landschaft sogar landesweit als Online-Veranstaltung im Frühling angeboten wurde, aber leider mangels Anmeldungen nicht zustande kam. Ein neuer Versuch soll Anfang 2025 gestartet werden, der sich ggf. erst einmal nur an den Unterricht in der gymnasialen Oberstufe richten wird. Später könnten sich Veranstaltungen anschließen, die sich an verschiedene Zielgruppen von Erwachsenen als Nutzer der App richten.

Herr Peters wies auf eine Publikation des Niedersächsischen Heimatbunds hin, in der die Nutzung der App detailliert erklärt wird. Die Broschüre kann beim Niedersächsischen Heimatbund unter dieser Adresse heruntergeladen werden: Handbuch-Download

 

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